Geschichte:
Die Existenz einer vorrömischen Siedlung der Kelten im Bereich der City of London konnte nicht nachgewiesen werden. Wahrscheinlich im Jahr 47 n. Chr. gründeten die Römer die Stadt Londinium.
Im Jahr 60 oder 61 n. Chr. zerstörten die Icener, angeführt von Königin Boudicca, die Siedlung. Londinium wurde wieder aufgebaut und löste zu Beginn des 2. Jahrhunderts Camulodunum (Colchester) als Hauptstadt Britanniens ab. Ab 197 n. Chr. war Londinium Hauptstadt der Provinz Britannia superior, ab etwa 300 n. Chr. der Provinz Maxima Caesariensis. Rund um die Stadt wurden Wallanlagen errichtet.
Im Jahr 410 n. Chr. zogen die Römer ihre Legionen zurück und die Bevölkerung war den Raubzügen germanischer Stämme zunehmend schutzlos ausgeliefert. Nach der Eroberung Englands durch die Angeln und Sachsen verfiel Londinium bis Ende des 5. Jahrhunderts zu einer unbewohnten Ansammlung.
Nach der normannischen Eroberung im Jahr 1066 wurde London anstelle von Winchester Hauptstadt des Königreichs England. Im Mittelalter musste die Stadt mehrere Male Plünderungen durch aufständische Bauernheere erdulden. Durch die Reformation wurde die Macht der Kirche gebrochen, die bis dahin rund die Hälfte des Bodens besaß; die Neuverteilung kirchlicher Güter leitete eine Ära des wirtschaftlichen Wachstums ein und London stieg zu einer führenden Handelsstadt auf.
Mit der Großen Pest und dem Großen Brand prägten zwei unmittelbar aufeinander folgende Katastrophen die Jahre 1665 und 1666. Doch die Stadt erholte sich rasch von diesen Rückschlägen und nahm parallel zum größer werdenden Einfluss Englands weiter an Bedeutung zu. Im Laufe des 19. Jahrhunderts entwickelte sich London zur größten Stadt der Welt und zur Hauptstadt des weltumspannenden Britischen Reiches; innerhalb weniger Jahrzehnte vervielfachte sich die Bevölkerung.
Der Ausbau der Verkehrsverbindungen führte in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts zu einer fast ungebremsten Ausdehnung des bebauten Gebiets und London wuchs weit über seine historischen Grenzen hinaus. Während des Zweiten Weltkriegs wurden weite Teile der Stadt durch deutsche Luftangriffe zerstört. Nach Kriegsende sank die Einwohnerzahl beträchtlich, da viele Londoner sich in neuen Satellitenstädten niederließen. 1965 wurde die Verwaltungsregion Greater London geschaffen, die den gesamten Ballungsraum umfasst. Im brachliegenden Hafengebiet der Docklands begann in den 1980er Jahren ein umfangreiches Stadtentwicklungsprogramm, viele neue Hochhäuser und Wolkenkratzer entstanden.